Eines der ältesten und schönsten Städtchen der Abruzzen ist Civitella del Tronto. Es liegt auf einem Hügel, von dem man auf der einen Seite den Berg von Campli und den Blumenberg und auf der anderen Seite das Tal bis hin zum Meer sehen kann.
An den schmalen Gassen des Städtchens stehen Häuser aus der Rennaissance. Nach dem Aussichtspunkt Piazzetta Belvedere kommt man durch das Stadttor “Porta Napoli” aus dem 13. Jh., an dem das Stadtwappen mit den fünf Türmen angebracht ist. Im Ort liegt die Kirche San Francesco aus dem 14. Jh. und die Kirche San Lorenzo aus dem 16. Jh.
Aber Civitella ist vor allem für seine Festung bekannt, die durch ihre Lage an der Grenze zwischen dem Königreich Neapel und dem Kirchenstaat eine große strategische Bedeutung besaß. Sie stellt eines der wichtigsten Werke des militärischen Ingenieurwesens nicht nur der Abruzzen, sondern ganz Italiens dar, mit einer Fläche von 25000 m², mit sehr dicken, geneigten Mauern, drei Wehrgängen, zwei Waffenplätzen, Lagerräumen, fünf Zisternen, Wohnräumen für die Soldaten und dem Gouverneurspalast am höchsten Punkt der Festung mit eigenen Lagerräumen und eigener Zisterne. Außerdem gab es noch eine der Heiligen Barbara geweihte Kappelle und die Kirche San Giacomo.
1798 und 1806 wurde die Festung erneut von den Franzosen belagert und vom irischen Kommandanten Matteo Wade verteidigt, dem der Bourbone Franz I. ein Denkmal in der Festung errichten ließ.
Im März 1861 war Civitella die letzte bourbonische Festung, die sich ergab, nachdem sie von den Piemontesen belagert worden war. Nach der Einigung Italiens wurde die Festung systematisch zerstört und so zur Ruine gemacht. Erst in den siebziger Jahren begann man mit den Restaurierungsarbeiten, die 1983 fertig waren. 1998 wurde das Museum mit alten Waffen und Landkarten der Gegend eröffnet.
Die Festung von Civitella ist täglich geöffnet, im Winter von 10 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr an Werktagen und von 10 bis 17 Uhr an Sonn- und Feiertagen, im Sommer von 10 bis 20 Uhr und im Herbst von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. Auf Anfrage werden auch Führungen gemacht.